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Was kann ich tun?

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Weshalb unser Engagement so wichtig ist

Der Rückgang der biologischen Vielfalt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch beschleunigt, was hauptsächlich auf die Aktivitäten des Menschen zurückzuführen ist.

Das derzeit wohl grösste Problem in unserem Oekosystem liegt ganz unten in der Nahrungskette: bei den Insekten. Durch das massive Insektensterben gerät unser Oekosystem ins Wanken, denn Insekten sind Teil fast jeder Nahrungskette. Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Fische fressen Insekten, bevor sie ihrerseits von Fressfeinden vertilgt werden. Ausserdem sind knapp 90 Prozent aller Blütenpflanzen und 75 Prozent der Getreidearten auf Bestäubung angewiesen, meist durch Insekten.

Jeder Einzelne kann etwas für unsere biologische Vielfalt beisteuern. Dazu einige Tipps.



Insekten fördern im eigenen Garten

Insekten sind nicht nur sehr wichtig, sondern auch schöne und faszinierende Tiere, die es zu entdecken lohnt.

  • Pflanzen Sie einheimische Sträucher und Wildblumen. Pflanzen wie Wilde Möhre, Flockenblume, Kartäuser-Nelke und Hecken mit Weiden, Schwarzdorn und Schneeball verwandeln jeden Garten in ein Paradies für Schmetterlinge.
  • Schmetterlingsfeindlich sind Kirschlorbeer- oder Tujahecken sowie steriles Rasengrün. Exotische Zierpflanzen sind für die einheimischen Raupen wertlos, manchmal sogar giftig. Bitte verzichten Sie auch auf den exotischen «Schmetterlingsstrauch» oder Sommerflieder (Buddleja spec.). Er gilt als invasive Art, die einheimische Pflanzen verdrängt.
  • Pflanzen Sie eine Hecke mit einheimischen Sträuchern. Hecken bieten ausser Nahrung auch geschützte Ruheplätze für Falter und Puppen.
  • Asthaufen / Totholz: Sehr wertvoll ist stehendes und liegendes Totholz. Dies kann ein Asthaufen oder ein Baumstrunk sein, der langsam verrottet und dabei von vielen Tieren wie etwa Käfern besiedelt wird. In den Frass-Gängen der Käferlarven nisten sich später auch Wildbienen ein (siehe Merkblatt von Birdlife).
Merkblatt   

Stängel stehenlassen – Insekten helfen

in Garten nützt den Insekten wenig, wenn er im Herbst ratzekahl abgeräumt wird!

Mit den letzten sonnigen Tagen im Herbst bricht bei vielen Gartenbesitzern der Ordnungswahn aus. Unter dem Motto «Winterfit machen» schneiden Hobbygärtner die dürren Stängel der verblühten Pflanzen ab und zerstören dadurch oft unbewusst die Unterschlüpfe vieler Nützlinge. Denn: Viele Insekten überwintern in den Stängel der verblühten Wildblumen und Stauden oder legen ihre Eier darin ab.

Forscher fanden in Schilfpflanzen durchschnittlich 120 Insektenlarven pro Halm. Gerade die Blattlausjäger Marienkäfer und Florfliegen brauchen Staudenstängel als Quartier.

Schneiden Sie die welken Pflanzen daher nicht schon im Herbst ab, sondern erst im März/April (kurz bevor neue Triebe spriessen) und lassen Sie das Schnittgut noch ein paar Wochen in einer Ecke im Garten liegen damit die Insekten im Frühling wieder «auferstehen» können.

Wildblumen pflanzen

Wildblumen sind schön, pflegeleicht und vor allem sehr wichtig für Insekten. Haben Sie rund um ihr Haus nicht auch irgendwo eine Ecke, wo sie anstelle des Rasens eine Blumenmischung säen können?

  • Für die Insekten sind Wildblumen sehr wertvoll, sei es zur Nahrungsaufnahme, als Rückzugsort oder als Habitat zum Überwintern. Je mehr verschiedene Wildblumen, desto besser. Wildblumen-Mischungen mit bis zu 35 verschiedene Wildblumensorten kann man im Fachhandel oder via Internet kaufen.
  • Geringer Aufwand: 1-2-mal pro Jahr mähen genügt, ausserdem wächst in Wildblumenbeeten weniger Unkraut als im Rasen

Nisthilfen für Wildbienen

Wildbienenhotels sieht man viele - bedauerlicherweise sind sie aber oftmals falsch konstruiert und bringen nicht den erwünschten Nutzen.

  • Wer ein Wildbienenhotel kaufen oder selber bauen möchte, sollte sich vorgängig darüber informieren wie die Nisthilfen beschaffen sein müssen damit sie denn auch besiedelt werden. Im Internet haben verschiedene Organisationen entsprechende Infos publiziert
  • Dürre Brombeerstängel oder Königskerzen werden sehr gerne von Wildbienen genutzt.

Bitte keine Hecken aus Thuja oder Kirschlorbeer

Viele Hauseigentümer wünschen sich eine immergrüne Hecke als Sichtschutz, und leider fällt die Entscheidung dann allzu oft auf Pflanzen wie Kirschlorbeer (invasiver Neophyt !) oder Thuja. Beide Pflanzen sind für die Insekten und die Natur absolut wertlos.

Dabei kann auch eine Hecke aus einheimischen Sträuchern so dicht gepflanzt werden, dass sie blickdicht ist. Und falls der Sichtschutz auch im Winter standhalten soll, empfehlen sich Hecken aus Liguster oder Ölweiden. Beide Pflanzen sind immergrün, optisch attraktiv und für die Natur wertvoll.

Hecken aus einheimischen Sträuchern anstatt steriler Flächen

Sterile Rasenflächen und exotische Sträucher entziehen unserer angestammten Fauna die Lebensgrundlage – Schmetterlinge, Käfer & Co. haben keine Nahrungsbasis mehr. In langer gemeinsamer Entwicklung haben sich nämlich Tiere und Pflanzen aneinander angepasst und sind voneinander abhängig geworden. Beispielsweise lebt von den Früchten der exotischen Thuja nur gerade eine einzige Vogelart, wohingegen die einheimische Vogelbeere Nahrung für rund 60 Vogelarten bietet.

Ökologisch wertlos sind auch die weit verbreiteten Zierrasen. Sie bestehen aus einer einzigen Grasart und bieten höchstens einigen wenige Bodenlebewesen einen Lebensraum. Eine Studie des Bundesamtes für Umwelt hat die Pflege unserer Ziergärten in Zahlen gefasst:

Auf den 20'000 Hektaren Zierrasen (ohne Spiel und Sportanlagen) in der Schweiz werden jährlich 100 Tonnen Unkrautvertilgungsmittel, über 10'000 Tonnen Kunstdünger eingesetzt und die ganze Pflege ist begleitet von 5 Millionen Stunden Rasenmähergeknatter!

Uns Schweizern stünde eigentlich eine sehr grosse Vielfalt an schönen und wertvollen einheimischen Sträuchern und Pflanzen zur Verfügung. Lassen Sie sich am besten beraten – entweder durch uns oder durch einen Gärtner, welcher sich mit naturnahen Gärten auskennt.

Nistkästen für Vögel

Durch das Aufmachen von Nistkästen stellt man den Höhlenbrütern unter den Vögeln ein wertvolles Plätzchen für die Aufzucht der Jungen zur Verfügung. Zu den Höhlenbrütern gehören z.B. Meisen, Sperlinge, Trauerschnäpper, Kleiber, Gartenrotschwanz, Stare und verschiedene Käuze.

Nistkästen können u.a. bei uns, beim Naturschutzverein Wasen https://www.nvwasen.ch/ oder auch online bei der Firma Schwegler https://www.schwegler-natur.de/ erworben werden.

Vögel als Hilfe für die Schädlingsbekämpfung
Haben Sie gewusst, dass ein einziges Meisenpaar mit Nachkommen pro Jahr etwa 70.000 Raupen und 20 Millionen Insekten – sogenannte „Schädlinge“ vertilgt? Die Zahlen sprechen für sich!

Beispiel Blaumeise: Im gesamten Jahresverlauf macht der Anteil der tierischen Nahrung ungefähr 80 Prozent der Gesamtnahrung aus. Dabei überwiegen sehr kleine Beutetiere unter zwei Millimetern Länge. Neben den Schmetterlingen und deren Entwicklungsstadien sind Hemipteren – dabei insbesondere Blattläuse – eine ganzjährig wichtige Beute!

Nutzen wir diese Möglichkeiten aus der Natur – ¬für die Natur! Zeitgemäßer Arten- und Pflanzenschutz ist besonders wichtig! Der Naturschutz im Kleinen ist nötiger denn je!

Fledermauskasten

Leider sind die Fledermäuse stark in ihrem Bestand gefährdet – ein Grund mehr, diese Tiere zu unterstützen!

Als nachtaktive Tiere brauchen Fledermäuse ein vor Wetter und Räubern geschütztes Versteck in welchem sie den Tag verbringen können. Dabei ist es sehr einfach, diesen Rückzugsort zur Verfügung zu stellen: mit einem kostengünstigen und unauffälligen Fledermauskasten. Diese können u.a. bei https://www.schwegler-natur.de/ erworben werden.

Als Insektenfresser fressen Ihnen die Fledermäuse gerne die lästigen Stechmücken weg… Und: Der Kot, den Ihnen Ihre Mitbewohner hinterlassen, ist ein guter und in anderen Ländern heiss begehrter Gartendünger.

Übrigens: Fledermäuse bekommen pro Jahr nur ein Jungtier, welches von der Mutter gesäugt wird.

Weitere Informationen auf http://www.fledermaus.ch/

Fledermäuse als Hilfe für die Schädlingsbekämpfung
Neben Vögeln und Spinnen zählen Fledermäuse zu den wichtigsten Insektenvertilgern. Fledermäuse verlassen ihre Quartiere in der Dämmerung. Somit teilen sich u. a. Vögel und Fledermäuse sehr geschickt ihre Aufgaben. Vögel machen tagsüber und Fledermäuse nachts Jagd auf “Schadinsekten”!

Reptilienburg bauen

Wäre es nicht spannend, wieder Eidechsen im eigenen Garten zu haben? Der Bau einer Reptilienburg ist ein einfaches Unterfangen bei welchem die ganze Familie anpacken kann. Und so geht’s:

  • Ein (möglichst grosses) Loch graben mit einer Tiefe von ca 80 cm
  • Die untersten 20 cm mit Kies auffüllen (z.B. Rundkies 16-32 mm) damit das Regenwasser absickern kann und die Tiere nicht ertrinken
  • Danach das Loch mit grossen Steinen und Ästen auffüllen sodass sich Hohlräume bilden
  • Neben der Reptilienburg ein paar Pflanzen / Sträucher setzen
  • Abwarten auf den Einzug von Eidechsen und Blindschleichen

Die Reptilienburg ist nicht nur nützlich, sondern sieht auch gut aus. Wer nach «Reptilienburg» googelt, wird viele verschiedene Möglichkeiten entdecken.

Hinweis für alle Nutzgärtner: Blindschleichen jagen in erster Linie Nacktschnecken.

Igel fördern

Gibt es irgendwer der Igel nicht mag? Nein, unmöglich!

Mit ein paar wenigen Tipps kann man seinen Garten igel-freundlicher machen:

  • Wasser: Sehen sie sich in Ihrem Garten / in ihrer Nachbarschaft um, wo befindet sich die nächste Wasserstelle? Ein kleiner, flacher Gartenteich oder eine Vogeltränke kann Igel in heissen, trockenen Sommern vor dem Verdursten retten
  • Verstecke: Ast und Laubhaufen gehören zum wichtigsten Mobiliar eines igelgerechten Gartens. Einerseits kann sich der Igel unter dem Asthaufen verstecken und andererseits ziehen Ast- und Laubhaufen auch Insekten an, welche der Igel fressen kann. Also: Anstatt das Schnittholz im Herbst zu entsorgen, türmen Sie es in einer Ecke im Garten zu einem Haufen auf. Darunter kann der Igel im Winter dann auch überwintern.

Weitere Infos unter https://pro-igel.ch/

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