Neophyten ist die Bezeichnung für Pflanzen, die erst seit der Entdeckung Amerikas (1492) bei uns absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurden und in der Folge verwildert sind. Einige wenige dieser neuen Pflanzen können sich invasiv verhalten. Diese Problempflanzen
bezeichnet man als invasive Neophyten. Sie breiten sich stark aus und verdrängen die einheimische Flora. Bestimmte Pflanzen sind gefährlich für unsere Gesundheit, andere können Bachufer destabilisieren oder Bauten schädigen. Zurzeit gelten in der Schweiz 41 Arten als nachweislich
schädliche invasive Neophyten (schwarze Liste) und 17 Arten als potenziell schädliche invasive Neophyten (Watch Liste). Diese Problempflanzen gilt es zu bekämpfen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons Bern www.vol.be.ch (Natur, Naturförderung, Tiere & Pflanzen, Neobiota, Neophyten) oder unter www.neophyt.ch.
In Wynigen und Rumendingen sind insbesondere die Kanadische Goldrute, die Spätblühende Goldrute sowie das Einjährige Berufkraut stark verbreitet. Diese Pflanzen müssen ausgerissen und in der Kehrichtverbrennung entsorgt werden.
Verboten gemäss Freisetzungsverordnung
Beschreibung
Die Goldrute ist eine 0.5 bis maximal 2.5 m hoch werdende, mehrjährige, gelb blühende Staude. Sie stammt aus den USA und dem südlichen Kanada. Als Zierpflanze und Bienenweide wurde sie häufig angepflanzt. Die Goldrute ist die häufigste invasive Pflanze der Schweiz. Sie breitet sich rasch und flächendeckend aus, verdrängt andere Pflanzenarten und schädigt so die Artenvielfalt. Die Verbreitung erfolgt durch flugfähige Samen sowie durch Wurzelsprossen. Einzelne, kleine Wurzelbruchstücke können sich zu ganzen Pflanzen regenerieren. So können insbesondere Gartenabfälle auf wilden Deponien den Goldruten zur weiteren Ausbreitung verhelfen.
Bekämpfung
Durch mindestens zweimaliges, tiefes Mähen im Mai und im August vor der Blüte können die Goldrutenbestände langfristig kontrolliert werden. Dadurch werden die Pflanzen geschwächt und es wird das Versamen verhindert. Kleinere Bestände können bei feuchtem Boden auch ausgerissen werden. So besteht weniger die Gefahr, dass die Pflanzen nur abgerissen werden und es wird sogar ein Teil der Wurzel aus dem Boden herausgezogen.
Aufgeführt auf schwarzer Liste
Beschreibung
Das Einjährige Berufkraut ist in Nord-Amerika beheimatet und wurde bei uns als Gartenpflanze eingeführt. Es ist eine bis 1 m hohe Krautpflanze. Die ganze Pflanze ist behaart. Im Gegensatz zur Kamille, die dem Berufkraut sehr ähnlich ist, hat das Berufkraut ungeteilte grob gezähnte Blätter. Ab Juli entstehen bereits reife Samen, die meist schon im Herbst keimen. Die Überwinterung findet dann als Rosette statt. Die Früchtchen sind mit einem Schirmchen versehen, wodurch sie mit dem Wind kilometerweit fortgetragen werden können.
Gefahren
Obwohl das Berufkraut nicht giftig ist, wird es vom Vieh gemieden. Daher kann es sich auf Weiden massiv vermehren und diese stark verunkrauten. Auf Ruderalstandorten und Magerwiesen verdrängt es die einheimische, zum Teil schon selten gewordene Flora.
Bekämpfung
Die Pflanzen müssen vor der Blüte ausgerissen werden. Werden sie gemäht, treiben sie wieder aus und bilden in kurzer Zeit Blüten oder werden sogar mehrjährig.